Update 2022
Hier gibt es einen kleinen Überblick welche Arbeiten ich wann an meinen Völkern durchführe.
Januar
Alle 7 Völker sind noch am Leben. Das Sturmtief Nadja ist spurlos an meinen Bienen vorbeigezogen. Nun gilt es das Futter im Auge zu behalten. Das Brutgeschäft ist im vollen Gange. Die Temperaturen liegen zwischen +7°C am Tag und -3°C in der Nacht und sollen weitestgehend so bleiben. Die sogenannten "Winter-Arbeiten" ( Rähmchen drahten, Mittelwände einlöten, Gläser- und Etikettenbestellung...) sind bereits erledigt. Es juckt in den Fingern, die Saison kann kommen.
Februar
Am 14.2. war es endlich so sonnig, daß die Damen ihren Reinigungsflug machen konnten. Zum einen zu erkennen am Flugbetrieb zum anderen an den vielen gelblich braunen Flecken überall. Das schöne Wetter habe ich genutzt um die Völker zu schieden. Gleichzeitig habe ich den Futtervorrat kontrolliert.
März
Die Salweide blüht (die mit den flauschiegen Kätzchen). Im allgemeinen sind meine Völker jetzt so stark das ich das Mäusegitter entfernt und den Fluglochkeil wieder eingesetzt habe. Erstmal nur auf kleines Flugloch, man weiß ja nie. Nach der ersten Durchsicht habe ich die Völker mit frischen Mittelwänden erweitert und beschlossen jedem Volk etwas Futterteig aufzulegen. Nur zur Sicherheit, es sind oft die starken Völker die im Frühjahr verhungern.
2 Wochen später: Die Reste vom Futterteig habe ich bereits wieder runter genommen. Der Bedarf war anscheinend nicht so hoch wie ich angenommen hatte.

April
17.4.22 Nachdem ich mich nun intensiv mit der Grünlandtemperatursumme beschäftigt habe, kann ich sagen: bei ca. 200°C beginnt die Salweidenblüte (Anzeiger für " Mäusegitter ab") und ab 420°C beginnt die Kirschblüte bei uns. Ein sicheres Zeichen dafür, das es Zeit wird die Honigräume aufzustellen. Man kann eben nicht pauschal sagen am Tag X muss das erledigt sein. Nein alles in der Imkerei hängt sehr stark vom Wetter ab und die Grünlandtemperatursumme kann einem dabei helfen die richtigen Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt zu treffen.
Ach ja eins noch: der Raps steht bereits in den Startlöchern 😀
Mai
Der Raps steht in Vollblüte. Die Völker tun was sie sollen. Fluglöcher können jetzt etwas größer gemacht werden damit es keinen Stau am Eingang gibt. Einige Völker haben bereits Ihren 2. Honigraum bekommen. Mai bedeutet auch "Schwarmzeit". Seit Ende April gilt: regelmäßig, 1x alle 7 Tage Schwarmkontrolle. Wer das nicht beachtet riskiert den Auszug der Bienen. Ich durfte bereits einen fremden Schwarm fangen. Nach 3 Tagen Kellerhaft wohnt er nun bei mir und wird aufgrund seiner Größe gut zur Honiggewinnung dieses Jahr beitragen. Ende Mai ist es dann soweit. Der erste Honig für 2022 wird reif sein zum ernten.
15.5.2022: So kann man sich irren. Der erste Honig ist im Eimer. Im Eimer bedeutet aber nicht gleich fertig. Abschäumen und rühren ist angesagt. Wer mag schon steinharten Honig.
23.05.2022 Ab heute wieder erhältlich: Frühtracht/ Obstblüte🍯
Juni
Anfang Juni: Bisher konnte ich den Schwarmtrieb gut unter Kontrolle behalten. Wöchentliche Durchsichten, das erweitern durch Mittelwände oder durch Gabe des nächsten Honigraumes und brechen der Schwarmzellen haben dazu geführt das alle meine Völker noch komplett bei mir geblieben sind. Zur Zeit blüht noch die Robinie, während Kastanie, Raps und Obstblühte längst vorbei sind. Ein Vorteil meiner flachen Honigräume ist: man kann super Sortenhonige ernten. 😋 Dafür muss ich jetzt nur darauf achten wann die Linden anfangen zu blühen und natürlich vorher ernten was schon eingetragen ist.
Juli
Im Juli habe ich die Honigräume voll mit Lindenhonig. Durch die langanhaltende Trockenheit dieses Jahr ließ die Linde lange auf ihren Nektar warten. Nach einem ergiebigen Regen war es dann endlich soweit. Während in anderen Bundesländern schon längst zugefüttert werden musste dürfen wir uns über reichlich Lindenblütenhonig freuen. Die Menge an, plötzlich auftretender Tracht stellt wieder eine Herausforderung da. Den Bienen ist der Wassergehalt des Honigs egal. Der Imker hingegen möchte ihn gerne so trocken wie möglich. Das bedeutet: bei jeder Durchsicht 3-4 schwere Honigräume herunter heben und nach der Durchsicht wieder hoch hieven. Obwohl er schon verdeckelt ist, ist er noch zu feucht und muss auf den Völkern bleiben bis der Wassergehalt stimmt.
August
Mehrere Eimer Honig stapeln sich nun in meinem Keller. Die Saison ist beendet. Schon jetzt kann ich sagen: es war ein super Honigjahr. Bei den Bienen wird es jetzt ruhiger die letzten Arbeiten sind fast erledigt. Gleich nach der letzten Ernte habe ich alle meine Völker mit Futter versorgt. Im Anschluss wurde ein Teil der Völker schon mit Ameisensäure behandelt. Klingt erstmal grausam, ist aber leider zur Bekämpfung der Varroa-Milbe dringend erforderlich. Um diese Jahreszeit nimmt das Brutverhalten der Königin wieder ab, dass der Milben aber leider nicht. Wer seine Völker gesund und kräftig durch den Winter bringen möchte sollte diese Behandlung auf keinen Fall versäumen. Um die Völker nicht zu sehr zu schädigen wird die Behandlung 2x in kleinen Mengen gemacht. Dazwischen wird weiter gefüttert damit die Damen ihr Winterfutterpolster bilden können.
September
Jetzt gibt es an den Völkern nichts zu tun. Alle meine Bienen sind wohl auf und bereiten sich auf die Winterpause vor. Sie haben genug Futter und die Behandlung gegen die Varroa-Milbe hat gut funktioniert. Nun ist es an der Zeit das flüssige Gold in Gläser abzufüllen. Für die ungeduldigen fülle ich, von der ersten Sommertracht einige Gläser flüssig ab. Dieser Honig neigt dazu grob auszukristallisieren. Der sogenannte "Knusperhonig" entsteht. Das ist nicht jedermans Sache. Oft wird dieser auch so hart, dass man ihn kaum noch aus dem Glas bekommt. Um das zu vermeiden rühre ich meinen Honig. Dadurch wird er fein-kremig und streichzart.
Oktober
Den Bienen geht es soweit gut. Sie haben reichlich Futter eingelagert und können mit Ihrer Königin entspannt vom nächsten Frühling träumen. Der Imker hingegen bereitet die nächste Saison vor. Zum einen steht die Varroa-Winterbehandlung noch an und zum anderen stehen unzählige Gläser mit leckerem Honig im Keller die verkauft werden wollen.
November
Im Juli habe ich von der Problematik berichtet das der Honig nicht richtig trocknen will. Zum einen liegt es daran das es den Bienen egal ist. Zum anderen könnte es auch an meinen Honigräumen liegen. Im original passen dort 10 Rähmchen rein. Die Waben werden aufgrund der großen Zwischenräume dicker und der Honig kann schlecht trocknen.
Also habe ich mich beigemacht und einen Teil meiner Honigräume umgerüstet. Somit passen jetzt 11 Rähmchen rein. Sie stehen dichter nebeneinander, die Waben werden schmaler und Honig kann besser trocknen. 😎 So ist jedenfalls mein Plan.
Dezember
Jetzt heißt es Temperaturen im Auge behalten den die Restentmilbung steht an. Erfahrungsgemäß sind die Temperaturen zwischen Weihnachten und Neujahr genau richtig um die Bienen mit Oxalsäure zu behandeln. Sie sitzen eng in der Wintertraube und sind brutfrei. Beste Voraussetzung also. Kurz vor der Behandlung wird der Milbenfall kontrolliert und dokumentiert. Nur die stark befallenen Völker werden behandelt.
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